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Samstag, 21. September 2013

Kotzt du noch oder lebst du schon?




Autor: Diana Fey
Preis: 15,50 € [A] (gebunden)
Verlag: Ullstein extra 
ISBN: 978-3-96493-016-4


 






Diana ist vierzehn, als ihr Martyrium beginnt: Nach einem festlichen Abendessen steckt sie sich erstmals den Finger in den Hals - und erlebt die verrückte Lust daran, sich zu übergeben. Mit harten Szenen, aber auch mit absurder Komik schildert Diana Fey die Macht einer Krankheit, die man nicht bekämpfen, jedoch besiegen kann.


Rezension

Diese Buch war eigentlich ein reiner Coverkauf. Und das Thema Bulimie hatte mich interessiert. Aber ausschlaggebend für den Spontankauf war eben das Cover. Schlicht und zugleich ansprechend.


Weihnachtsabend. Der Tag, an dem alles beginnt. Tante Ertraud sagt ihrer Nichte Diana, dass Diana schon als Baby diese schönen schlanken Finger gehabt hätte und sie so erkannt hätte, dass ihre Nichte einmal groß und schlank werden würde. Doch Dianas Mutter macht der Aussage der Tante gleich einen Strich durch die Rechnung - mit dem Satz: "Nein, du hast unrecht, wir sind alle klein und dick." Dieser Satz, den die Mutter unbewusst ausgesprochen hat, verändert plötzlich alles. Diana beschließt die Kalorien, die täglich in ihren Mund wandern, nicht gewinnen zu lassen. Nein, Diana kennt eine Möglichkeit, um nicht zuzunehmen: Sie isst und bricht anschließend.
Wahrscheinlich liegt der Grund für Dianas folgende Bulimie in der Vergangenheit, der satz ihrer Mutter ist jedoch der Auslöser für eine langjährige Kotzsucht.

Also dafür, dass ich von realen Geschichten nicht der größte Fan bin und ich nicht oft mit ihnen in Berührung komme, hat mir "Kotzt du noch oder lebst du schon?" ausgesprochen gut gefallen. Der schwarze Humor ist das, was vielen Autoren, die über ihr Leben oder eine Lebensepisode schreiben, fehlt. Klar, mir gefällt dieses Herzschmerzzeug auch, jedoch bevorzuge ich es bei fiktionalen Büchern, da ich hier weiß, dass nicht derjenige, der all das erlebt hat so negativ denkt, sondern der Autor findet, dass der Protagonist so fühlen oder gar depressiv sein sollte. (*hust* Biss zur Mittagsstunde *hust*)
Diese Biografie hat mich wirklich überzeugt, obwohl ich, wie schon gesagt, fiktionale Literatur bevorzuge. (Ja, ich passe im Unterricht auf und weißt, wie man erfundene Geschichten nennt. :3) Die Autorin hat ganze Arbeit geleistet und ein wunderbar schwarzhumoriges als auch berührendes Buch über ihre Zeit mit der Bulimie (Diana Fey gibt der Bulimie auch einen Namen: Mia. Außerdem bezeichnet sie Mia lange als Freundin, die ehrlich zu ihr ist.). Ihren Schreibstil empfinde ich als erfrischend - sie schreibt eher locker, nicht so gezwungen wie manch anderer Autor. Beim Lesen hatte ich das Gefühl, dass ihr das Schreiben einfach im Blut liegt.

Hier habe ich absolut nichts auszusetzen. Das Cover ist toll und passt einfach. Außerdem kann man bei einer Biografie nicht wirklich sagen "Oh, das hätte der Autor anders erzählen müssen, weil das ziemlich doof klingt!", da es ja nur der Wahrheit entspricht und derjenige, der es erlebt hat, wird es am besten wissen.
5 Fische für die humorvolle Erzählung einer tragischen Krankheit.


Und falls Diana Fey diese Rezension jemals lesen sollte (,was ich nicht denke :D), dann möchte ich noch eins sagen: Adam muss mit seinen Disney-Kuchen doch total niedlich gewesen sein. ^^
Nachtrag: Sie hat meine Rezension gelesen und ich war so unglaublich glücklich darüber!

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